Mannheim, 05.10.2017
Die bedeutendsten Vorteile der gemeinsamen Erzeugung von Wärme und Strom (KWK – Kraft-Wärme-Kopplung) in einem Erdgas betriebenen BHKW gegenüber deren getrennter Erzeugung liegen in der deutlich besseren Ausnutzung der Primärenergie sowie dem geringeren CO2-Ausstoß. Dezentral organisierte Blockheizkraftwerke (BHKWs) tragen darüber hinaus zur Netzentlastung und Verminderung beziehungsweise Vermeidung des Netzausbaubedarfs durch bedarfsgerechte dezentrale Energieerzeugung bei. So erhöhen Blockheizkraftwerke sowohl die eigene als auch die öffentliche Versorgungssicherheit mit Strom- und Wärmeenergie.
Wirkungsgrad moderner BHKWs bis zu 90%
Wesentliches Kriterium für den Einsatz eines modernen Erdgas BHKW ist ein hoher Gesamtwirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Ein hoher elektrischer Wirkungsgrad ist durch die Größe und Technologie der KWK-Anlage begrenzt und wird schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen besonders betont. Auch wenn der Brennstoff Erdgas in Zukunft zunehmend durch regenerativ erzeugten Wasserstoff, ggf. Methan (Strom zu Gas), ersetzt wird, sind die hinsichtlich der Gasart umrüstbaren BHKWs eine sehr kostengünstige und ressourcenschonende Zukunftstechnologie.
KWK-Anlagen helfen bei der Umsetzung der Energiewende
KWK-Strom ist zum Ausgleich fluktuierender Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Solar- oder Windenergie, weiterhin eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende und das Erreichen der gesetzten Klimaziele. Um den Strom effizient erzeugen zu können, wenn er durch Sonne und Wind nicht bereitgestellt werden kann, können moderne, gasbetriebene BHKWs aufgrund ihrer Flexibilität in virtuellen Kraftwerken als „Regelkraftwerke“ zusammengeschlossen werden.
Denn der größte Vorteil der dezentralen Energieversorgung liegt in ihrer Unabhängigkeit und Flexibilität. Gasbetriebene Blockheizkraftwerke können sehr schnell hochgefahren werden und dank dieser hohen Flexibilität Spitzenlasten und Schwankungen im Netz schnell ausgleichen.
Zudem sind Betreiber von Kraftwerksanlagen zur dezentralen Energieversorgung den Änderungen auf dem Energiemarkt sowie kostspieligen Stromausfällen weit weniger ausgesetzt als Unternehmen, die ihren Strom und ihre Wärme- bzw. Kälteenergie ausschließlich von zentralen Energieversorgern beziehen.
Die Nutzung von Nebenproduktgasen, die bei Prozessen in Industrie und Landwirtschaft entstehen, als auch der Abwärme der Gasmotoren, kann die Betriebskosten der Anlagen zusätzlich verringern. Durch die Netzeinspeisung der überschüssigen Energie lassen sich zudem Umsätze generieren, die eine hohe Rentabilität von Blockheizkraftwerken garantieren.
Digitalisierung der KWK-Anlagen für maximale Effizienz
Bei steigenden Energiekosten, wie z.B. aktuell für Erdgas, und dem stetig wachsenden Energieverbrauch bietet die dezentrale Energieversorgung z.B. mittels Modular Power Plants oder gasbetriebener BHKWs gegenüber stationären Großkraftwerken oder Netzbezug eine große Chance: Unternehmen müssen zwar Geld investieren und sich um den Betrieb der Kraftwerksanlage kümmern, werden dafür aber auch unabhängiger, können bedarfsgerecht Energie erzeugen, schützen durch die geringeren CO2-Emissionen die Umwelt und sparen auf lange Sicht viel Geld. Insbesondere dann, wenn sie auf innovative, auf ihren Anwendungsbereich zugeschnittene Kraftwerkslösungen setzen, die auf die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung der Industrie 4.0 zugeschnitten sind.
Wenn für das zukünftige Wachstum des Unternehmens in energieeffiziente und umweltschonende Lösungen investiert werden soll, ist es sinnvoll neben der Bewertung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Investitionsvorhabens auch die Digitalisierungfähigkeit von Kraftwerksanlagen in den Vordergrund zu stellen. Denn hier liegen in der Zukunft noch weitere Effizienzvorteile, die es zu realisieren gilt: Umfassende Datenanalyse in Echtzeit erlaubt eine exaktere Steuerung, gezieltere Reaktion auf veränderte Bedingungen. Dies revolutioniert die Flexibilität und Effizienz von gasbetriebenen Kraftwerken: Die Zukunft hat begonnen.